38
Historische Vorbereitung.
gigkeit von dem Markgrafen, der zugleich ihr Vogt und
Schuhherr war, nicht jene Hoheitsrechte geltend machten,
welche sich die Disthümer in den alten teutschen Ländern
anmaßten.
Adelung, im Dlrectorium S. Xxxxiv, leitet
die strenge Landsassigkeit in den Marken aus
dem Begriffe einer Mark selbst her, und be-
legt mit Beispielen von der Landsässigkett der branden-
burgischen Stifter und in den östreichischen Marken,
daß man keine gegen die Slaven errichtete Grenzpro-
vinz ohne dieselbe antreffe. Er erinnert zugleich, daß
diese Landsässigkeit in den alten teutschen Herzogthümern
gleichfalls hergebracht war, bis sie die Kaiser, aus Ei-
fersucht über die Macht der Herzoge, durch Befreiun-
gen und andere Begünstigungen selbst untergruben. —
Als die Markgrafen von Meißen in der Folge das
Osierland und die Reste der nordthüringischen Mark
an sich brachten, fanden sie hier freilich manches in
Hinsicht auf Landsassigkeit anders, als in ihrer eigen-
thümlichen Mark, denn die nordthüringische Mark war
zersplittert, und im Osterlande halten sich die kaiserli-
chen Vögte, welchen die Kaiser die Verwaltung ihrer
Kammergüter anvertraut hatten, von den Markgrafen
unabhängig gemacht.
7-
Fortsetzung.
Zn den eroberten Provinzen ward die unter den Teut-
schen gewöhnliche geographische Eintheilung des Landes in
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Von 1422—1635.
J S'i
men, und er kannte seine Rechte, und namentlich das
ins de non evocando zu gut, um Lulhern nach Rom zu
senden, wohin er vom Papste Leo 10 ( Aug. 1518) be sch l'e-
den war. Auch hatte Luther in der unmittelbaren Umge-
bung des Churfürsten an dem gelehrten Spa larin einen
Gönner und Freund, und die Universität Wittenberg selbst
verwendete sich ( 151s ) sehr nachdrücklich für ihren Koste,
gen bei dem Churfürsten. Das gelehrte Gespräch, welches
der Kardinal Kajetan iz.z zu Augsburg mir Luthern
hielt, führte zu keinem andern Resultate, als daß Luther
a papa non bene informato ad melius informandum
appellirte.
Der Tod des Kaisers Maximilian i (12 Jan. 1519)
brachte das Reichsolcariat in die Hände des Churfürsten
Friedrichs. Hatte der letztere im Jahre 1518 auf dem
zu Augsburg gehaltenen Reichstage vorzüglich Sie römische
Königswahl des jungen Königs von Spanien, Karls i,
hintertrieben; so lenkte er doch itzt selbst — nachdem er die
teutsche Krone, die man ihm anbot, abgelehnt hatte — un-
ter den drei mächtigen Kroncompetenten, Karl 1 von Spanien,
Ftanz i von Frankreich und Heinrich g von England, die
Wahl auf Karl, doch mit der Modification, daß man
durch eine Wahicapituiation seine kaiserliche Macht ge-
setzmäßig beschränken möchte. So ward Karl 5, durch
Friedrichs Mitwirkung, König von Teuifchland.
Friedrich, indignirt durch die päpstliche Verdam-
mungsbulle (20 Jun. 1520) der lutherischen Grundsätze,
weiche Johann Eck nach Teutfchland brachte, verlangte von
den päpstlichen Legaten, daß man Luthers Lehre durch un-
pattheiifche und einsichtsvolle Gelehrte aus der Bibel, wider-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Leo Leo Kajetan Maximilian Maximilian Friedrichs Karls Karl_1_von_Spanien Karl Heinrich Heinrich Karl Karl Karl_5 Karl Friedrichs Friedrich Friedrich Johann
Extrahierte Ortsnamen: Rom Friedrichs Spanien Karls Frankreich England Friedrichs Luthers
186
Dritte Periode.
ganz verändert, und die äußere Form deö Gottesdienstes, so
wie das innere Verhältniß des Kirchen, und Schulwesens,
und die ganze Kirchenverftssung (in Betreff der Anstellung
von Superintendenten, der Verwaltung des Kkrchenvermö«
gens, der Klost?rgüter u. s. w.) neuorganisirt. Auch legte
er 1529 zu Wittenberg ein besonderes Hofgericht zu«
nächst für das Herzogthum Sachsen an *).
Die Spannung zwischen den evangelischen und katho-
lischen Ständen wurde in dieser Zelt durch die Entdeckung
eines Bündnisses erhöht, welches angeblich zu Breslau
(1527) zwischen dem Könige Ferdinand von Ungarn und
Böhmen, dem Herzoge Georg von Sachsen, den Churfür-
sten von Mainz und Brandenburg, den Herzogen von Bayern
und mehrern Bischöffen gegen die evangelischen Stände ab,
geschlossen worden seyn sollte. Diese Entdeckung hatte der
von seinem Herrn, dem Herzoge Georg von Sachsen, be-
leidigte Vicecanzler O. von Pack dem Landgrafen Phi-
lipp von Hessen unter Vorzeigung einer Kopie des Trak-
tats gemacht^ und das Original selbst, für eine Summe
von 4000 Gulden, die er zur Bestechung der herzoglichen
Kanzelisten anwenden wollte, auszuliefern versprochen. Der
heftige Charakter des Landgrafen bestimmte seinen Alliirten,
den Churfürsten von Sachsen, der sich zu Weimar befand,
zu einer noch genauern Verbindung (9 März 1528) ln
Hinsicht auf die ihnen drohende Gefahr, und man würde
*) Beruh. Gtlo. Huldr. Hellfeld, Versuch einer
Geschichte der höchsten landesherrlichen Ge-
richtsbarkeil und deren Hosge richte in Sachsen.
Jena, i7ä*.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_von_Ungarn Ferdinand Georg_von_Sachsen Georg_von_Sachsen Vicecanzler_O._von_Pack Gtlo
Dritte Periode.
l98
Den Markgrafen Albrecht von Kulmbach, der von Karin 5
dem Herzoge Moritz zu Hülfe gesandt wurde, schlug der
Churfürst (2 März »547) bei Rochlitz und nahm ihn
gesanen. Doch ließ itzt der Churfürst von dem Herzoge
Moritz zu einem Waffenstillstände auf einen Monat sich
bereden. Nun brach der Kaiser selbst durch das südliche
Teutlchland, wo er keinen Widerstand fand, nach Sachsen
auf, nachdem sich bei Eger (Apr. 1547) sein Bruder und
der Herzog Moritz mit ihm vereinigt hatten. Der Chur«
fürst, der aus eine Diversion von Seiten der mit dem
Hause Oestreich unzufriedenen Böhmen (Utraquisten) zu
seinem Vortheile rechnete, und der in seiner unmittelbaren
Umgebung selbst bestochene Rathgeber hatte, zog nun von
Meißen, wo er die Elbbrücke abbrannte, in die Ge-
gend von Mühlberg, um nicht von der Festung Wit-
tenberg abgeschnitten zu werden. Die Truppen des Kaisers,
unter Alba's Befehl, zogen durch das Voigtland über
Plauen, Werdau, Geithayn, Kolditz bis Mügeln, folgten
dann der Armee des Churfürsten, und setzten durch eine
Fuhrt, welche ihnen die Verrätherei eines Müllers gezeigt
hatte, über die Elbe. In der Schlacht auf der Lo-
ch au er Heide (24 Apr. 1547) ward der Churfürst, dessen
Armee ohnedies ungleich weniger zahlreich als die kaiserliche
war (der Kaiser hatte 35,000 Mann, der Chursürst
9000', von seinen eignen Leuten verlassen, so viele persön-
liche Tapferkeit er selbst gezeigt hatte. Verwundet, ward
er gefangen genommen, und vor den Kaiser geführt, der
ihn mit Stolz und Härte behandelte. Zugleich war dkr
Herzog' Ernst von Braunschweig- Grubenhagen Gefangener
* Kaisers geworden. Karl 5 zog nun gegen Wittenberg,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Kulmbach Albrecht Karin_5 Moritz Moritz Moritz Rathgeber Ernst Karl_5 Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rochlitz Sachsen Eger Mühlberg Plauen Werdau Wittenberg
Von 13147—1422.
u;
grafen gemeinschaftlich blieb, und von ihren Voigten vermal»
tet wurde. (Im Jahre 1387 gelangte auch der mamüscbe
Theil der Stadt durch Vertausckung an das Hau« Wet-
tiu). — Durch die Kau stumme von 8o0o Schock Gro-
schen brachte Friedrich von dem Herzoge Magnus von Braun«
schwel« 1347 die Mark Landsberg wieder zurück an
feine Familie, nachdem Landsberg ctiö Brautschatz durch die
Heirarh der Prinzessin Sophie von Lrandetiburg 1327 an
Braunschweiq aekommen war.
Schon i,n Jahre 1342 verlobte Friedrich feine Toch-
ter Elisabeth an den Burggrafen Friedrich von
Nürnberg. Die Ehe ward erst 1350 nach des Land-
grafen Friedrichs Tode vollzogen, und in dieser Ehe der
Burggraf Friedrich geboren, welcher 1417 die Mark Bran-
denburg an sich brachte, und der Stammvater des Hohen-
zollerischen Hauses in Brandenburg und Preußen wurde. —
Mit dem Grafen Heinrich 12 von Henneberg zer-
fiel Friedrich über die Mitgift, welche Heinrich seiner Toch-
ter Katharina bei ihrer Vermahlung mit dem
ältesten Sohne des Landgrafen, Friedrich dem Stren-
gen, bestimmt hatte, und die in der Pflege Coburg
bestand. Wahrscheinlich war nicht näher festgesetzt worden, ob
dieser Drautschah sogleich nach vollzogener Vermählung, oder
erst nach des Grafen Tode ausgeliefert tverden sollte. Der
Landgraf schickte die junge Fürstin ihrem Vater zurück, und
kämpfte gegen ihn (1346) bei dem Hennebergischen Schlosse
Scharfenberg, welches Friedrich belagerte. Zn einem Ver-
gleiche zwischen beiden wurde endlich beschlossen, daß Hein-
rich während seines Lebens im ungestörten Besitze bleiben,
dem Landgrafen aber bereits in den Schlössern und Städten
L M
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: 8o0o_Schock_Gro- Friedrich_von_dem_Herzoge_Magnus_von_Braun« Friedrich Magnus Sophie_von_Lrandetiburg Friedrich Friedrich Friedrich_von
Nürnberg Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrich_12_von_Henneberg Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Katharina Friedrich_dem_Stren- Friedrich Schlosse
Scharfenberg Friedrich Friedrich
Von 1424 —1635. 163
in Thüringen besasr, sogar auf gleichen Antheil an dem
Herzoglhume Sachsen Anspruch, und ob er gleich von die-
sem Ansprüche abstand, so ward sein ohnehin störrischer
Charakter von Apel von Vitzthum und dessen Brüdern noch
mehr gegen seinen Bruder aufgeregt. Der Churfürst war
aber ebenfalls mit seinem Theile nicht Zufrieden, und glaubte
sein Interesse dadurch beeinträchtigt. Da ward, unter Vek«
Mittelung der meißnischen, osterländischen und vogtländtschen
Stände, durch den Churfürsten von Brandenburg, den Erz«
Lischoff von Magdeburg und den Landgrafen von H ssen ein
Vergleich in dem Kloster Neuwerk bei Halle (n Dee.
144s) bewirkt, nach weichem einige oster-und vogtländische
Besitzungen noch mir dem Theile des Churfürsten verbun-
den wurden, Freyburg aber an den thüringischen Landes-
theil kam.
Doch auch dieser Vergleich hob das Mißverständniß
zwischen den beiden Brüdern nicht; vielmehr harre der Her-
zog Wilhelm, auf dessen Entschlüsse nicht nur Apel von
Vitzthum, sondern auch die thüringischen Landstande einwirk-
ten, unter denen die Grafen von Schwarzburg, Scolberg,
Mannsfeld und Gleichen sich befanden, die Absicht, seinem
Bruder auf den Fall, daß er unbeerbt stürbe, die Suc-
cession in Thüringen zu entziehen, und sie ( wahr-
scheinlich) dem Könige von Böhmen zuzuwenden. Als nun
der Churfürst von seinem Bruder verlangte, diejenigen Rache
zu entlassen, welche gegen sein Interesse wirkten; so brach
(1446 f.) ein Krieg zwischen beiden Brüdern aus,
in welchem Wilhelm böhmische Hülsstriippen erhielt, u'ch
welcher, je weniger es zu eigentlichen Schlackten kam, die Län-
der beider Fürsten selbst desto empfindlicher verwüstete. End-
11 [2]
1
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Apel_von_Vitzthum Wilhelm Apel Mannsfeld Wilhelm
Dritte Periode.
166
sollten nach Böhmen gebracht werden; doch wählten die
Vrschwvrnen dazu zwei verschiedene Wege, weil sie sich,
im Fall der Entdeckung, dahkn vereinigt hatten, daß sie
den einen Prinzen nickt eher zurückzugeben versprachen, bis
nicht der andere Theil Verzeihung erhalten hätte. Mosen
und Schönsels sollten den ältesten Prinzen Ernst über Fran-
ken nach Böhmen bringen; Kaufungen hingegen führte den
jüngsten Prinzen Albert durch den Rabensteinischen Wald
nach dem Erzaebirge. Die ersten kamen, da durch das allge-
meine Sturmläuten das ganze Land in Aufstand gerathen
war, bis in die Gegend von Stein im Erzgebirge, wo sie
den Prinzen Ern zwei Tage in einer Höhle (Prin-
zenhöhle) verbargen; Kaufungen aber wurde von ei-
lt m Köhler Schmidt, dem sich der Prinz Albert zu er-
kennen gegeben harte, an dem Fürstenberge in der Nähe
von Grünhayn, nach Herbeieilung mehrerer Köhler, gefan«
gen genommen, und dem Abte Liborius zu Grünhayn
nebst dem Prinzen übergeben. Der Prinz kam noch an
demselben Tage nach Altenburg zurück. Mosen und
S ch ö n f e l s erfuhren das Schicksal ihres Mitver,
sckwornen, und erboten sich, dem Amtshauptmanne Frie-
drich von Schönburg zu Zwickau den Prinzen Ernst
zu übergeben, wenn man ihnen Vergebung*) zusicherte.
Dies ward bewilligt, und von ihnen (11 Zul. ) der Prinz
zu Hartenstein dem Amtshauptmanne übergeben; Kunz
von Kaufun gen aber ward von dem geschwornen Ge-
*) Sie verließen beide sogleich Sachsen, und niemand wehrte
idre Abreise; aber erst in der Folge wurden sie rwn Ernst
und Albert selbst völlig begnadigt.
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TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Ernst Köhler_Schmidt Albert Schönburg Ernst Kunz
von_Kaufun Ernst Albert
ig2
Dritte Periode.
legen lassen solle, obgleich Luther- kühner Schritt,
(ic Dec. 1520) die päpstliche Bulle und das canonische
Recht öffentlich zu verbrennen, die allgemeine Sensation
in Teurschland über diese große Angelegenheit vermehrte.
Auf den Reichstag zu Worms (Apr. 1521) berufen,
wollte sich Luther zu keinem Widerrufe verstehen. Es ward
deshalb (Mai 1531) die Acht über ihn ausgesprochen
und die Verbrennung seiner Schriften anbefohlen. Der
Churfürst ließ itzt Luchern, obgleich ihm sicheres Geleite vom
Kaiser zugesagt worden war, selbst auf der Rückreise von
Worms durch vermummte Reiter aufheben und auf die
Wartburg bringen. Wahrend Luchers Abwesenheit von
Wittenberg hoben aber nicht nur die dasigen Augustiner«
mönche ihre Klostergelübde auf, sondern Bo den stein
(Karlstadt, nach seinem Geburtsorte genannt) reformirte
auch unter stürmischen Auftritten die äußere Form des Got«
tesdienstes. Mehrere Fanatiker, von denen einige schon
zu Zwickau ihr Unwesen getrieben hatten, schlossen sich an
ihn an. Alle diese Mißbräuche niederzudrücken, verließ
Luther (1522) die Wartburg und trat wieder in Willen»
berg auf, so wenig auch wahrscheinlich der Churfürst mit
diesem Schritte zufrieden war. Doch verbreitete sich die
neue Lehre itzt allgemeiner über Teutschland, und selbst ein
Schwärmer, wie Thomas Münzer, der sich zum Stif«
ter einer neuen bürgerlichen Ordnung der Dinge auf«
werfen wollte, konnte der guten Sache in den Augen der
Besserdenkenden nicht schaden. Der Churfürst harte ihn
aus Thüringen, wo cr zu-Altstädt (152z) gewaltsam resor«
wirte, verwiesen; aber die Reichsstadt Mühlhausen (1524)
nahm den Demagogen auf, wo er durch seine Predigten die
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Von 1422— 1635. 185
So häufig und bedeutend auch bereits während der
Negierungszeit des Churfürsten Johann die Bewegungen
waren, welche in Teutschland aus der gegenseitigen Abnet'«
gung und Erbitterung der katholischen und evangelischen
Stände hervorgingen, und so gewiß manche, nur aus dieser
gegenseitigen Entfremdung erklärbare, Erscheinunaen auf den
nahe bevorstehenden Ausbruch eines allgemeinen Krieges zwi-
fchen den beiden kirchlichen Partheien hindeutete; so verfloß
doch noch die Negierungszeit des Churfürsten Zohann, ob,
gleich die wichtigsten Ereignisse derselben größtentheiss das
K
religiöse Interesse berühren, bevor die immer tiefer gehende
Gährung in einen politischen Sturm sich aufiösete.
Schon im Jahre 1526 verband sich der Churfürst
Zohann zu Torgau mit d?m Landgrafen Philipp
von Hessen zur gegenseitigen Unterstützung, wenn sie der
Religion wegen angegriffen werden sollten, nachdem sich im
Zahre 1525 mehrere der Kirchenverbesserung entschieden ab«
geneigte Fürsten (der Churfürst Albrecht von Mainz, Jo-
achim von Brandenburg, Heinrich von Braunschweig rc.)
zu Dessau besprochen hatten. An den Bund der evangeli-
schen Fürsten schlossen sich aber noch im Jahre 1526 mehrere
Reichsstande (die Herzoge Philipp, Otto, Ernst und Franz
von Braunschweig und Lüneburg, der Herzog Heinrich von
Mecklenburg, der Fürst Wolf von Anhalt, der neue Her.
zog von Preußen, Albrecht, zwei Grasen von Mansfeld
und die Stadt Magdeburg) an.
Durch die große dreijährige Kirchenvisitation
(1527 ff.), welche der Churfürst durch geistliche und welt-
liche Commissarien in seinen gesammten Staaten halten
ließ, wurde das bisherige Verhältniß der Kirche zum Staate
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Johann Churfürst
Zohann Philipp
von_Hessen Philipp Albrecht_von_Mainz Albrecht achim_von_Brandenburg Heinrich_von_Braunschweig_rc. Heinrich Philipp Philipp Otto Otto Ernst Franz
von_Braunschweig Franz Heinrich_von
Mecklenburg Heinrich Wolf Albrecht Albrecht
L6z Vierte Periode.
Westfalen zurückziehen müssen. — Hätte nun Johann
Georg bei dem Prager Frieden, der seinen Ländern die
Vortheile des Friedens und eine ansehnliche Vergrößerung
durch die Lausihen und die Querfurtischen Aemter ver«
schaffte, sich beruhigt; so würde er seinem Staate die
Drangsale und Verheerungen der nächsten zehn .Jahre er«
spart haben. , Aber seine Anhänglichkeit an das Haus
Oestreich und seine Abneigung gegen die Schweden ging so
weit, daß er mit Oestreich zu einem Bündnisse
gegen Schweden zusammentrat, um seine ehemaligen
Bundesgenossen ganz aus Teutschland zu verdrängen. Er
erklärte 6 Oct. 1635 den Schweden den Krieg; aber
der sächsische General Bau dis ward bereits 22 Oct. bei
Dömitz von Banner und Rütwen geschlagen, und
acht sächsische Regimenter, welche Johann Georg den Oest«
reichern zu Hülfe schickte, wurden (7 Dec.) bei Ruppin
von den Schweden beinahe völlig aufgerieben. — Im
März 1636 verband sich das Armeecorps des kalserli«
«hen Generals Hatzfeld bei Eisleben mit den Sach«
sen, und beide folgten den Schweden ins Brau den bur«
gische; Banner abeo schlug bei Wittstock (24 Sept.)
die Oesireicher und Sachsen völlig, und drang, nachdem er
Hessen von den Oestreichern befreit hatte, in Sachsen ein.
Er besetzte Torgau und ließ dem Churfürsten neue Antrage
thun, worin er Sachsen zu schonen versprach, wenn man
ihn bei dem Zuge nach Böhmen nicht hindern würde.
Als aber der Churfürst jeden Antrag von sich wieß; so
ward von nun an Sachsen (1637) mtt wildesten
Grausamkeit von den Schweden behandelt. Nur auf kurze
Zeit zog sich Banner vor dem verstärkten östreichischen
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Johann
Georg Johann Oestreich Johann_Georg_den_Oest« Johann Hatzfeld